Wie kamst du vom Schauspiel zur Presse- und Öffentlichkeitsarbeit und Nachhaltigkeit?
Es war ein Weg vom Schein zum echten Sein in zwei Akten. Der Traum von der großen Bühne, Theater spielen, in fremde Rollen schlüpfen, jemand anderes sein – das war mein Traum seit Kindestagen.
Es fiel mir leicht. Es war auch ein Entkommen von meinem inneren Schmerz – des Entwurzeltseins und Umziehen, in Polen geboren und wieder neu fußfassen in Deutschland, neue Wurzeln schlagen.
Ich ging davon aus, jemand Anderen darzustellen, hat Nichts mit meinem Selbst zu tun. Welch großer Irrtum. Denn es ging genau darum, mich selbst zu erkennen, als Schauspielerin. Je mehr ich mich schlussendlich selbst erkannte, desto mehr wollte ich gerade keine Rollen spielen. Ich wollte nur noch ich selbst sein. Authentisch, frei, offen und mit all meinen Fehlern und Makeln. Schluss mit der Schauspielerei
Geblieben ist mir meine Freude an den Geschichten – heute an denen hinter der Fassade. Die arbeite ich als PR Beraterin jetzt für meine Kunden heraus und helfe ihnen, sie nach außen zu tragen. Immer mit dem Ziel, ihre Organisation und die Welt zu einem besseren Ort zu machen.
Im zweiten Akt bin ich jahrelang Trends und Fashion hinterhergejagt: Habe in einer Boutique gearbeitet und die neuesten und heißesten Klamotten getragen. Mein Kleiderschrank quoll über. Nach einer Weile fingen die Fragen an: Woher kommt das, was ich da trage? Wer hat das gemacht? Welches Material ist gut für mich und meine Umwelt? Brauche ich wirklich so viel von dem ganzen Zeug?
Einen Aha Moment hatte ich auf einer Kollektionspräsentation in Italien. Ein hippes Fashion Label präsentierte eine nachhaltige Kampagne, die so unnachhaltig war, wie man es sich kaum vorstellen konnte. Greenwashing vom Feinsten. Es hat mich erschüttert – und
gleichzeitig meine Leidenschaft für nachhaltige Mode und einen nachhaltigen Lebensstil geweckt.
Heute kaufe ich so wenige Produkte wie möglich und achte auf natürliche Fasern, Bio-Qualität und Haltbarkeit. Nachhaltigkeit bedeutet eben bei sich selbst anzufangen und mit gutem Vorbild voran zu gehen. Und ich liebe es, Potenziale zu mehr Nachhaltigkeit zu heben. In Unternehmen geht mein Blick gleich auf das Innere, was im Einklang mit unserem Planeten und uns Menschen steht. Da sprühen meine Kreativität, Inspiration und meine Kontakte in diesem Feld leuchten auf – ein gerne genommener, reichhaltiger Strauß an Ideen für meine Kunden und Partner.
Was bringt Nachhaltigkeit den Unternehmen wirklich?
Erstens Nachhaltigkeit ist gut für das Image eines Unternehmens – wenn sie echt ist. Immer mehr Menschen wollen einen bewussteren und nachhaltigeren Lebensstil. Wer diesen Trend nutzt, ist langfristig klar im Vorteil – nicht nur mit den Produkten am Markt, sondern auch im Bezug auf Mitarbeiterbindung und -gewinnung.
Nachhaltigkeit bedeutet des Weiteren, die Karten auf den Tisch zu legen, offen und ehrlich zu kommunizieren. Mit dieser Transparenz können Kunden Vertrauen fassen – Voraussetzung für jede echte und tragfähige Kunden- und Mitarbeiterbindung.
Drittens ist Nachhaltigkeit ‚Karma Management‘. Soll ganz einfach heißen: Wer Gutes tut als Unternehmen und darüber spricht, fühlt sich solider und souveräner, wirkt verantwortungsvoller und überzeugender und zieht automatisch die ‚besseren‘ Menschen an – seien es Geschäftspartner, Mitarbeiter oder Kunden.
Warum ist echte, authentische Kommunikation so wichtig?
Klassische Pressearbeit funktioniert heute anders als noch vor 10 Jahren. Immer wichtiger werden gute, interessante Geschichten hinter dem Produkt: Was macht das Produkt so besonders, wer/was steckt dahinter, wie ist es entstanden? Das ‚Warum‘ zählt, quasi die Intention des Gründers. Kunden kaufen heut kein Produkt, sie kaufen immer die Persönlichkeit, das Image, die Geschichte der Marke. Wenn dieser Funke überspringt und die Menschen infiziert, entsteht der Kaufwunsch. Und noch viel besser: Die Geschichte wird von den Käufern und Medien weitererzählt – das ist die beste Verbreitung, die Sie sich wünschen können!
Du produzierst mit deinem Kollegen gerade den Podcast „Cash oder Karma?“ möchtest du damit bewirken?
Zum einen möchte ich Frauen das Thema Geld näherbringen. Nur 10% aller Frauen in Deutschland verdienen mehr als 2.000 Euro netto monatlich! Das zu hören war für mich ein Schock. Oft sind es Ängste und andere hinderliche Gefühle zum Geld, die sie finanziell weniger erfolgreich sein lassen als Männer. Das möchte ich aufdecken und ändern.
Ich möchte mit Vorurteilen aufräumen und Mut machen, über Geld zu sprechen, sich damit auseinander zu setzen und gut für sich selbst zu sorgen. Geld hat immer auch etwas mit deinem Selbstwert zu tun.
Im Podcast „Cash oder Karma?“ geben wir pragmatische Tipps und Tricks an die Hand: Was ist bei Gehaltsverhandlungen wichtig zu beachten? Wie ermittle ich die für mich richtige Versicherung? Zur Miete wohnen versus Kaufen? Natürlich stellt sich auch die Karma Frage: Was wir im Endeffekt mit dem Geld tun und bewirken und wie wir die Bedeutung von Geld für uns persönlich definieren. Unsere Antwort auf Cash oder Karma? Definitiv „Cash UND Karma“!
Die Zeit von Mangel und Angst vor Geld ist längst vorbei. Wer seine innere Haltung erkennt und gezielt auf den aktuellen Stand bringt kann zum wahren Cash und (!) Karma Magneten werden.
Wie vereinst du selbst Cash und Karma?
Für mich gehören Cash und Karma zusammen. Sie gehen Hand in Hand. Daher habe ich mich auch dazu entschieden 10 % meiner Zeit/Geld in Projekte zu stecken die ich dann kostenfrei unterstütze. Das Leben hat es sehr gut mit mir gemeint und das ist meine Art Danke zu sagen.